abbruchwest klIm Moment werden die Betonwände des Bunkers mittels Spaltzylindern gelockert und danach mit einem Baggermeißel bearbeitet.

Während die Arbeiten mit dem Spaltzylinder ziemlich geräuschlos ablaufen, verursacht der Baggermeißel einen übermäßigen Krach, zudem wird der anfallende Abbruchstaub kaum gebunden. (Abbruch Stand 11.09.2020 - Foto links: Frank Hirschberger)

nachbarinfo klSehr geehrte Anwohnerinnen- und Anwohner,

nachdem die Arbeiten an der Luftschutzdecke komplett abgeschlossen sind, werden nun die Bunker- Außenwände abgebrochen. Das geschieht durch kurzzeitiges Anstemmen der Wände mittels eines hydraulischen Meißels, und anschließendem Hereinziehen der angestemmten Wandteile in den Bunker- Innenraum. Dort werden diese Teile mittels einer hydraulischen Zange zerkleinert. Diese Arbeitsweise ist sowohl mit der Bauaufsicht, als auch mit dem Lärmgutachter abgestimmt, und aufgrund der Dimension der Außenwände unvermeidbar.

bunker09 klbunker09 klWie die Bauaufsicht heute mitteilt, soll der Abbruch des Bunkers morgen (also am 08.09.2020) fortgesetzt werden. Es wurde ein neues Lärmkonzept erstellt, das dem Autor aber im Moment nicht vorliegt. Tatsächlich hat das Gutachterbüro "Goritzka Akustik" am 13.08.2020 eine Lärmmessung vorgenommen, offensichtlich wurde mit den Ergebnissen jetzt die neue Lärmprognose fertig gestellt.

Nach Auskunft der Bauaufsicht sollen die lärmintensiven Arbeiten auf täglich 2,5 Stunden begrenzt werden. (Fotos Astrid Haupt: Zustand des Bunkers Anfang September 2020)

GeruestAbbau kl005Das Abbruchunternehmen Zeller stellt sein Konzept zum Rückbau des Freiligrathbunkers um. Jetzt wird das wenige schalldämmende Material samt Gerüst ganz abgebaut. Arbeitsschutz wird dabei wie üblich vernachlässigt. Wie der Lärmschutz der Anwohner zukünftig aussehen wird, soll ein neues Gutachten zeigen. (Alle Fotos und Videos von Frau Astrid Haupt.)

BunkerDach 15082020 klAuch heute gab es wieder Beschwerden der Anwohner von der östlichen Seite des Freiligrathbunkers. Etwa zwischen 12:00 und 14:00 Uhr blockierte ein Schwerlastkran und ein Schwertransporter die Zufahrten zu den Garagen der Anwohner. Diesmal war der Abbruchunternehmer aber konsequent - die Garagenbesitzer wurden erst gar nicht informiert (Foto links: Frank Hirschberger).

wanddurchbruch klBar jeder Verantwortung wurde heute wieder beim Bunkerabbruch verfahren. Während am Boden die Gerüstbauer jene Mauer aus Blechplatten an der westlichen Grundstücksgrenze hochzogen, nagelte oben am Bunker der Bagger mit einem Hydraulikmeisel an der Bunkerwand. Dabei stürzte wieder ein großes Stück der oberen Bunkerwand nach unten, ohne dass es eine Absicherung gegeben hätte oder ohne, dass jene Gerüstbauer vorher abgezogen worden wären.

geruestwand01klsagte Parteichef Walter Ulbricht 1961 – zwei Monate später wurde dann die Berliner Mauer gebaut. Genau so überraschend war es für die angrenzenden Bewohner des Freiligrathbunkers in Richtung Wittelsbacherallee, als heute morgen eine geschlossene Blechwand an der Grundstücksgrenze des Bunkers hochgezogen wurde, die durchgängig mindestens fünf Meter hoch sein soll.

AbbruchlaermMessung07082020klAm Donnerstag, den 06.08.2020 wurden große Teile des Baugerüsts an der westlichen Seite des Freiligrathbunkers abgebaut. Damit existiert nicht einmal ein minimaler Lärmschutz für die Anwohner hin zur Wittelsbacherallee. Trotzdem wurden die Abbrucharbeiten mit ganz großem Gerät fortgesetzt. Der Autor war an jenem Tag großteils nicht zuhause, aber gegen 15:45 h setzte ein ohrenbetäubender Lärm des Hydraulikmeißels statt. Der Krach dauerte eine geraume Zeit bis er danach durch lautes Quietschen und Geschramme des Baggers ersetzt wurde.

Die Lärmmessung ergab dabei Spitzenwerte bis 80 Dezibel und eine Dauerbelastung durch das Rattern des Meißels von über 70 db - erlaubt wären gerade mal 55 Dezibel (siehe Lärmdiagramm).

Diese Kakophonie war auch kein einmaliger Ausrutscher. Gegen 7:30 h in der Früh am heutigen Freitag setzte der Baggermeißel sein lautstarkes Werk fort. Das erforderte eine erneute Beschwerde bei der Bauaufsicht:

DeckeWeg01Von außen betrachtet, scheint am Freiligrathbunker bisher noch wenig passiert zu sein. Von den Außenwänden sind nur wenige  Meter abgetragen. Dabei haben die Abbrucharbeiten bereits im Januar 2020 begonnen und nerven durch beständigen Lärm und Staub.

Die Fotos von oben zeigen jedoch, dass die schwere Bunkerdecke inzwischen beinahe ganz abgetragen wurde. Beide Fotos von Frank Hirschberger.