Am letzten Mittwoch haben sich sechs Anwohner im Café Klatsch zum Abriss des Freiligrathbunkers getroffen. Das Gutachten zu den Lärmemissionen des Bunkerabrisses wurde gemeinsam durchgesprochen. Festgestellt wurde, dass an vielen Stellen des Gutachtens eher die Interessen des Abbruchunternehmens formuliert sind als die der betroffenen Anwohner. Kein Wunder - das Abbruchunternehmen hat jenes Gutachten in Auftrag gegeben und auch bezahlt. In diesem Gutachten wurden z.B. Textpassagen direkt aus Mitteilungen des Abbruchunternehmens entnommen und nicht entsprechend kenntlich gemacht.

SchallprognoseFreiligrathEs gab offensichtlich gute Gründe, warum das Abbruchunternehmen Zeller und die Bauherren das Baulärm-Gutachten zum Abriss des Freiligrathbunkers der Nachbarschaft nicht zugänglich gemacht haben. Doch auf Druck der Anwohner und des Ortsbeirats hat die Frankfurter Bauaufsicht jetzt eine aktuelle Fassung uns Anwohnern zur Verfügung gestellt.

Wenn man weiß, dass jenes Gutachten durch die Abbruchfirma in Auftrag geben und bezahlt wurde, dann ist darin eine offene Kritik an den bisherigen Maßnahmen nicht zu erwarten. Aber zwischen den Zeilen gibt es die dann doch – und die fällt deutlich aus.

So schreibt der Gutachter:
Im unteren Bereich des Bunkers befindet sich noch Holzverkleidung. Diese wird nicht aus schalltechnischen Gesichtspunkten, sondern als Schutz angebracht.

FeuerWehr01kDie Serie an Pleiten und Pannen beim Bunkerabriss setzt sich fort. Am Sonntag, den 23.02.2020 kam es erneut zu einem Einsatz der Feuerwehr. Anwohner hatten die Feuerwehr gerufen, weil sich wieder Spanlatten am Baugerüst gelöst hatten, aber auch Dämmplatten, die an der Innenseite des Gerüstkragens angebracht waren. Einiges drohte nun unkontrolliert zu Boden zu fallen. Die Feuerwehr kam mit zwei Einsatzwagen und sicherte die Baustelle.

Das Gutachten zum Baulärm liegt jetzt vor. Am späten Vormittag wurde es dem Autor von der Bauaufsicht zugestellt. Auf Grund der Kürze der Zeit kann im Moment noch keine Bewertung abgegeben werden.

Wer als Anwohner  Einsicht in jenes Gutachten nehmen möchte, kann es unter der eMail-Adresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! anfordern.

Mit lautem Quietschen macht sich der Bagger auf dem Bunkerdach bemerkbar. Die Baggerketten rollen deutlich hörbar sich über das Bunkerdach ab, seine Schaufel kratzt mit laut schrillem Ton auf dem Beton. Beim Rückwärtsfahren piepst die Maschine hektisch. Hin und wieder gibt es laute Hammerschläge, die durch das Häuserdreieck hallen.

Die ganze Kakophonie war glücklicherweise nicht von langer Dauer, zeigte aber wie auf Bestellung, dass es bisher keinen wirksamen Lärmschutz beim Bunkerabriss gibt. Denn all diese Geräusche wurden durch das bisherige Gerüst weder gedämpft noch absorbiert.

 

BaggerFlug2020 aFreitag morgen war ab zehn Uhr die Zufahrt zum Bunker und zu den angrenzenden Garagen gesperrt. Ein Schwerlastkran wurde heran gefahren und blockierte die Zufahrtsstraße. Zunächst wurde mit dem Kran ein kleinerer Bagger samt Zubehör und Sprengmatten vom Bunkerdach evakuiert. Danach wurden die neuen Abbruchwerkzeuge auf das Bunkerdach gehievt – Baggerschaufeln, ein großer Hydraulikhammer, eine zweiteilige Fräse als Baggeranbaugerät und schließlich ein großer schwerer Bagger.

Gerüst im Sturm SabineWie schlampig das Baugerüst aufgebaut wurde, zeigt gerade der Sturm "Sabine". Teile der Gerüstverschalung haben sich gelöst. Im Moment ist die Feuerwehr im Einsatz, dass nicht weiterhin Gerüstverschalungen abbrechen und im schlimmsten Fall auf die angrenzenden Wohnhäuser fallen.

Wundern muss man sich darüber nicht!. Mangels Gerüstmaterial wurde am oberen Gerüstkragen statt der Layher-Protect-Platten teilweise einfache Plastikfolie verwendet. Die blähte sich dann wie ein Segel im Sturm auf und riß immer mehr Gerüstteile aus der Verankerung.

Obwohl die Bauaufsicht Mitte Januar die Baustelle besucht hatte, wurde jener Mangel nicht gerügt und sofort abgestellt. Dies führte zu einer zweiten Beschwerde bei der Frankfurter Bauaufsicht.

Update II (17.02.2020): Inzwischen wurde das eingestürzte Gerüst wieder aufgebaut und auch die Plastikfolie durch Metallplatten ersetzt. Doch bei genauerem Hinsehen findet man weitere Unregelmäßigkeiten, die dazu führen können, dass bei starkem Wind sich wieder Teile lösen.

FraesBaggerAm Freitag, den 07.02. wurden ein Bagger und als Zubehör eine Fräse auf der Baustelle angeliefert. Die Abbrucharbeiten könnten also jetzt weiter gehen. Allerdings wurden in der einmonatigen Pause durch den vom Abrissunternehmen zu verantwortenden Sprengunfall keine weiteren Maßnahmen zum besseren Schutz der Anwohner gegen Lärm und Staub ergriffen.

Was außerdem noch immer fehlt, ist das neue Lärmschutzgutachten. Die Bauaufsicht hatte dem Autor mitgeteilt, dass dieses die Grundlage für die geänderten Abbruchverfahren darstellen würde. Das bisherige Gutachten, das von der Firma Zeller bisher zurückgehalten wird, galt nur für das Verfahren Sprengen und Hydraulikzange. Das Neue soll das Fräsverfahren berücksichtigen und zudem den Anwohnern zur Verfügung gestellt werden.

Einige wesentliche Informationen für diese Webseite kommen von der Bürgerinitiative zum Abriss des Glauburgbunkers. So wäre die Beschwerde bei der Bauaufsicht zum mangelhaften Lärmschutz nicht möglich gewesen, wenn die Bürgerinitiative nicht freundlicherweise die Lärmschutzgutachten für den Glauburgbunker zur Verfügung gestellt hätten. Denn die Firma Zeller war bisher nicht bereit, die bestehenden Gutachten zum Lärmschutz zur Verfügung zu stellen (Journal Ffm, Anfrage Fa. Zeller).

Ebenfalls waren Mitglieder der Bürgerinitiative bei der Interpretation der Erschütterungswerte der Sprengungen  sehr behilflich.

Die Webseite der Bürgerinitiative Glauburgbunker finden Sie hier.