Update: Wurden die Grenzwerte bei Erschütterungen überschritten?
Durch das Meißeln an den dicken Bunkerwänden und das Herausbrechen großer Mauerbrocken kam es in den letzten Wochen für die Nachbarn zu Erschütterungen, die einem starken Erdbeben glichen. Hausbesitzer bangen um den Bestand ihrer Immobilien, Mieter kürzen ihre Mieten drastisch, weil durch Lärm, Staub und Erschütterungen ihre Wohnungen tagsüber nicht mehr bewohnbar sind. Das Abbruchunternehmen versucht zu beruhigen – alles im grünen Bereich. Aber es besteht der Verdacht, dass die Firma Zeller versucht mit wenig konkreten Angaben über die Erschütterungen, die Anwohner und Hausbesitzer lediglich zu beruhigen. Die realen Messwerte in Bezug auf die Deckenschwingungen verschweigt das Unternehmen – auch auf mehrfache Anfragen.
Erschütternd
Nach Informationen aus dem Kreis der Anwohner sollen sich am morgigen Donnerstag, den 22.10.2020 um 10:00 h Statiker zusammen mit dem Abbruchunternehmen treffen. Dabei geht es wahrscheinlich um den Rückbau der restlichen Außenwände und der Bodenplatte und die damit verbundenen Erschütterungen in den umliegenden Gebäuden. Die Versammlung könnte ein Grund für die betroffenen Haus- und Wohnungsinhaber sein, ihre Befürchtungen direkt zu äußern.
Allerdings könnte der Abbruch der Bodenplatte auch völlig erschütterungsfrei ablaufen, dafür gibt es entsprechende bewährte Verfahren.
Baulärm - viel zu laut und lang andauernd
Zurück aus dem Urlaub wurde der Autor von zahlreichen Nachbarn angesprochen, dass die Abbrucharbeiten am Bunker in den vergangenen Wochen extrem laut und mit hohem Staubaufkommen abgelaufen wären. Eigentlich ist diese Situationsbeschreibung der Dauerzustand beim Bunkerabbruch, aber Grund genug sich etwas genauer mit der augenblicklichen Situation zu beschäftigen. Das Ergebnis ist katastrophal.
Mit dem Thema Baustaub und Erschütterungen beschäftigen sich Beiträge in den kommenden Tagen.
Wieder zu viel Staub und Krach beim Abbruch
Im Moment werden die Betonwände des Bunkers mittels Spaltzylindern gelockert und danach mit einem Baggermeißel bearbeitet.
Während die Arbeiten mit dem Spaltzylinder ziemlich geräuschlos ablaufen, verursacht der Baggermeißel einen übermäßigen Krach, zudem wird der anfallende Abbruchstaub kaum gebunden. (Abbruch Stand 11.09.2020 - Foto links: Frank Hirschberger)
Der Bunkerabbruch geht weiter
Wie die Bauaufsicht heute mitteilt, soll der Abbruch des Bunkers morgen (also am 08.09.2020) fortgesetzt werden. Es wurde ein neues Lärmkonzept erstellt, das dem Autor aber im Moment nicht vorliegt. Tatsächlich hat das Gutachterbüro "Goritzka Akustik" am 13.08.2020 eine Lärmmessung vorgenommen, offensichtlich wurde mit den Ergebnissen jetzt die neue Lärmprognose fertig gestellt.
Nach Auskunft der Bauaufsicht sollen die lärmintensiven Arbeiten auf täglich 2,5 Stunden begrenzt werden. (Fotos Astrid Haupt: Zustand des Bunkers Anfang September 2020)
Das Gerüst kommt weg
Das Abbruchunternehmen Zeller stellt sein Konzept zum Rückbau des Freiligrathbunkers um. Jetzt wird das wenige schalldämmende Material samt Gerüst ganz abgebaut. Arbeitsschutz wird dabei wie üblich vernachlässigt. Wie der Lärmschutz der Anwohner zukünftig aussehen wird, soll ein neues Gutachten zeigen. (Alle Fotos und Videos von Frau Astrid Haupt.)