Wieder wird Staub und Lärm ungehindert freigesetzt
Nach Wochen der Untätigkeit wurde heute der Abbruch des Bunkers fortgesetzt. Dabei kam die Baggerfräse wieder zum Einsatz - das Abbruchunternehmen glänzte dabei durch einen eklatanten Verstoß gegen den obligatorischen Lärm- und Staubschutz der Anwohner.
Denn das bereits schon dürftige Gerüst wurde nicht entsprechend nach unten versetzt. So gab es einen große Lücke im Gerüst - durch diese wurde erneut Staub in großen Mengen freigesetzt, Kiessteine regneten mit lautem Getöse nach unten, ganze Mauerbrocken stürzten über das Gerüst (Video: Astrid Haupt).
Summertime and the living is easy...
Rechtzeitig zum Sommeranfang sind Sonnenschein und warme Temperaturen nach Frankfurt gekommen. Das Wetter lädt zum Sitzen auf Balkon und Garten ein. Da passt es, dass es in den letzten Wochen mit dem Bunkerabbruch immer weniger wurde. Die letzten Tage war es im Viertel tagsüber ganz still, niemand hat gearbeitet. Um die Nachfragen wegen des Stillstands am Bau zu befriedigen, habe ich heute bei der Firma Zeller angefragt. Und freundlicher Weise wurde schnell geantwortet.
Fegen statt Fräsen - hauptsächlich es staubt!
Nachdem die letzten zwei Monate der Abriss mit Lärm und hohem Staubaufkommen genervt hat, hat die Fräse momentan Pause. Das hindert das Unternehmen aber nicht, weiter für viel Staub zu sorgen. Ist die Fräse nicht zur Hand, erledigt man das mit dem Besen.
Aber im Ernst: Auch das nachfolgende Foto zeigt erneut, mit welchem hohen Staubaufkommen die Firma ungestraft die Anwohner belästigt hat. Denn jener feine Staub, den der eifrige Arbeiter vom Gerüst fegt, hatte sich vorher über das gesamte Viertel gelegt.
Arbeitsunfall beim Bunkerabbruch
Offensichtlich ist es heute zu einem schweren Arbeitsunfall beim Abbruch des Freiligrathbunkers gekommen. Gegen 11:30 h waren laute Rufe von Bauarbeitern zu hören, etwas später dröhnten die Sirenen von Einsatzfahrzeugen durch die Wittelsbacherallee. Rettungswagen, Notarzt, Feuerwehr und Polizei blockierten danach die Freiligrathstraße komplett.
Warum Bauherr und Abbruchunternehmer das Baulärm-Gutachten verweigerten
Es gab offensichtlich gute Gründe, warum das Abbruchunternehmen Zeller und die Bauherren das Baulärm-Gutachten zum Abriss des Freiligrathbunkers der Nachbarschaft nicht zugänglich gemacht haben. Doch auf Druck der Anwohner und des Ortsbeirats hat die Frankfurter Bauaufsicht jetzt eine aktuelle Fassung uns Anwohnern zur Verfügung gestellt.
Wenn man weiß, dass jenes Gutachten durch die Abbruchfirma in Auftrag geben und bezahlt wurde, dann ist darin eine offene Kritik an den bisherigen Maßnahmen nicht zu erwarten. Aber zwischen den Zeilen gibt es die dann doch – und die fällt deutlich aus.
So schreibt der Gutachter:
Im unteren Bereich des Bunkers befindet sich noch Holzverkleidung. Diese wird nicht aus schalltechnischen Gesichtspunkten, sondern als Schutz angebracht.