grosse brocken klNach Informationen aus dem Kreis der Anwohner sollen sich am morgigen Donnerstag, den 22.10.2020 um 10:00 h Statiker zusammen mit dem Abbruchunternehmen treffen. Dabei geht es wahrscheinlich um den Rückbau der restlichen Außenwände und der Bodenplatte und die damit verbundenen Erschütterungen in den umliegenden Gebäuden. Die Versammlung könnte ein Grund für die betroffenen Haus- und Wohnungsinhaber sein, ihre Befürchtungen direkt zu äußern.

Allerdings könnte der Abbruch der Bodenplatte auch völlig erschütterungsfrei ablaufen, dafür gibt es entsprechende bewährte Verfahren.

Neben den üblichen Belästigungen – wie unzulässiger Lärm und Staub gab es in den letzten Wochen verstärkt Beschwerden über Erschütterungen durch den Abbruch. Die Wände und Fußböden in den anliegenden Häusern wackelten bedenklich.

  • Aus der Scheidswaldstraße schreibt ein Anwohner: „Der Dachstuhl lässt Setzgeräusche hören, die Lampen wackeln und die Fußböden beben vom ersten bis zum vierten Stock.
  • Oder aus der Wittelsbacherallee kommt folgende Beschwerde: „Unsere Heizung klirrt und Mitbewohner sprechen mich an, ob es wieder Sprengungen gegeben hat. Es liegt daran, dass momentan mehrere Meter große Mauerblöcke aus den Bunkerwänden herausgebrochen werden und beim zu Boden fallen große Erschütterungen erzeugen. Wir befürchten, dass, ähnlich wie bei den Sprengungen der ersten Tage, die Bausubstanz der Häuser hier und in der Nachbarschaft Schaden erleiden."
  • Ebenfalls aus der Wittelsbacherallee: „Unser Haus hat dermaßen gewackelt, dass ich richtig Angst bekam (mal abgesehen von den ständigen Vibrationen der letzten Wochen und der Staubbelastung)."
  • Und schließlich ein Bewohner einer Dachgeschosswohnung, der zudem beruflich im Baufach angesiedelt ist: „Derzeit werden sehr große Mauerblöcke mit Kantenlängen von mehreren Metern aus den Bunkerwänden herausgebrochen. Fallen diese zu Boden, verursacht dies sehr starke Einschläge, die selbst in den an die Wittelsbacherallee angrenzenden Gebäuden als sehr deutliche Erschütterungen wahrnehmbar sind; d.h. der laterale Wirkradius liegt bei mindestens rund 90 m. Diese rückbaubautechnische Vorgehensweise beinhaltet also erhebliche Risiken bzgl. einer nachhaltigen Beschädigung der Gebäudesubstanz der den Projektstandort umgebenden Baulichkeiten.“

Dabei könnte die Bodenplatte auch völlig erschütterungsfrei gesprengt werden. Eine gängige Methode ist das Quellverfahren. Dabei werden Löcher in den zu sprengenden Beton gebohrt und diese dann mit einem in Wasser angerührten Quellsprengstoff gefüllt. Beim Festwerden dehnt sich jenes Material aus und sprengt damit den Beton ganz ohne Knall und Erschütterungen innerhalb von 24 Stunden.

beschuss klDas Meißeln mit dem Bagger verursacht nicht nur starke Erschütterungen, das Haus des Autors wird auch mit Steinen regelrecht beschossen. Eine Mitbewohnerin berichtet, dass der Rasen hin zum Bunker mit kleinen Steinen übersät wäre. Das Foto zeigt ein paar Steine zusammen mit einer Brille zum Größenvergleich, die innerhalb eines Tages auf den Balkon des Autors katapultiert wurden.