abbruchwest klIm Moment werden die Betonwände des Bunkers mittels Spaltzylindern gelockert und danach mit einem Baggermeißel bearbeitet.

Während die Arbeiten mit dem Spaltzylinder ziemlich geräuschlos ablaufen, verursacht der Baggermeißel einen übermäßigen Krach, zudem wird der anfallende Abbruchstaub kaum gebunden. (Abbruch Stand 11.09.2020 - Foto links: Frank Hirschberger)

 

Warum auf ein wirkungsvolles Lärmschutzgerüst verzichtet und der Abbruch umgestellt wurde, könnte nur der Abbruchunternehmer Zeller erklären. Der sondert aber nur wolkige Verlautbarungen ab – die neue Methodik wäre mit der Bauaufsicht abgestimmt.

abbruch west2 klAllerdings bleibt der Unternehmer und die Bauaufsicht das neue Lärmschutzgutachten bisher der Nachbarschaft schuldig. Der Grund könnte sein, dass das Messverfahren samt Berechnungsmodel nicht den Erfordernissen der Baulärmverordnung entsprechen. Dort gilt der Grundsatz: Reales Lärmmessen kommt vor theoretischen Berechnungen, der Gutachter arbeitete aber genau umgekehrt. Er führte seine Messung nicht an den konkreten Wohnorten der Betroffenen durch und musste deshalb mit vermutlich zweifelhaften Berechnungen hantieren. Aber wie erwähnt: Das neue Lärmgutachten liegt nicht den Betroffenen vor. (Foto rechts - Abbruch im Westen Stand 13.11.2020 - Lenz P.)

Offensichtlich scheint das Lärmgutachten auch nicht die Realität wiederzugeben. So schreibt ein Anwohner aus der Wittelsbacherallee:
„Dieses "neue Lärmkonzept" ist eine absolute Zumutung - so laut war es seit Beginn der Arbeiten noch nie! Wohne in der Mitte der Wittelsbacherallee, der Lärm ist barbarisch. Und die Staubbelastung extrem - Hustenanfälle, Asthma-Anfälle vorprogrammiert. Wer hat dieses neue Konzept bei der Bauaufsicht genehmigt? Bin sprachlos über diese Zumutung für die Anwohner. Eigentlich sollte man Anzeige erstatten.“

staub klUnd eine Anwohnerin aus der Freiligrathstraße berichtet:
„Wir kamen gestern Abend zurück und unser Balkon ist komplett zugestaubt. Heute kamen wir zum ersten Mal in den Genuss des infernalischen Lärms. Mein Mann hat mit einer Handy App gemessen und wir hatten auf unserem Balkon einen Durchschnittswert von 78 Dezibel.“ (Erlaubt wären gerade mal 65 Dezibel meint der Autor).

Auch mit jenen 2,5 Stunden erhöhter Lärmbelastung scheint es nicht weit her zu sein. Dazu informierte ein Anwohner den Autor heute aus der Freiligrathstraße:
„Um kurz nach 8 Uhr ging es bereits los und man ist dort immer noch zu Gange (Anmerkung: um 15:35 h). Vor den Garagen versteht man sein eigenes Wort nicht mehr. 65 Dezibel und 2,5 Stunden sind die totale Verarsche.“

abbruch ost klWas überhaupt nicht sein darf, ist die erhöhte Staubbelastung der Anwohner. Hier gibt es weder Grenzwerte noch ein tolerierbares Mindeststaubaufkommen. Die Sache ist ganz einfach: Es darf kein Baustaub entstehen. Das Gegenteil ist aber der Fall und in der Realität stellt der Staubschutz des Abbruchunternehmers eine Lächerlichkeit dar. Eine Anwohnerin aus der Freiligrathstraße schreibt:
„Die „Wasserberieselung“ besteht aus einem Arbeiter, der Wasser aus einem Wasserschlauch auf dem Schutt verteilt. Der durch den Abriss entstehende Staub verteilt sich, wie immer, munter in der ganzen Gegend.“
(Foto rechts: Bunkerabbruch im Osten, Stand 15.09.2020, Astrid Haupt)

Sieht man sich die eingeschickten Videos an, dann wird der mangelnde Staubschutz ganz offensichtlich und man kann das Vorgehen des Abbruchunternehmers als Fahrlässigkeit an der Grenze zur Körperverletzung bezeichnen.

Sowohl in Sachen Baulärm als auch bei der Staubbelastung ist unbedingt die Bauaufsicht gefordert, dem Treiben ein Ende zu setzen.

So sieht es im Moment mit der Belastung mit Baustaub aus - Videos aufgenommen von Anwohner der Freiligrathstraße:

Und wie lächerlich oder besser fahrlässig die Versuche des Abbruchunternehmers sind, den entstehenden Baustaub mit Wasser zu binden, zeigen folgende Videos einer Anwohnerin der Freiligrathstraße:

Nachtrag:
Dieser Beitrag ist am Urlaubsort des Autors im fernen Süden entstanden. Alle eingeflossenen Informationen geben die Beobachtungen der verschiedensten Anwohner des Bunker wieder, die in den letzten Tagen bei ihm eingegangen sind. Korrekturen oder zusätzliche Informationen sind erwünscht.