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Es ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit – bei Abriss- und Baumaßnahmen wollen die beauftragten Unternehmer möglichst kostengünstig und schnell ans Ziel kommen. Die Anwohner fürchten dagegen nicht endenden Lärm, Staub und Dreck, manchmal auch Bauschäden an den eigenen Gebäuden und hoffen, dass das Desaster bald vorbei ist.

Die Abbruchfirma Zeller hat Ende Oktober mit einer Informationsveranstaltung zum Abbruch des Freiligrathbunkers versucht, all die Bedenken der Anwohner zu zerstreuen. Leider haben sich ihre Angaben in wesentlichen Punkten als falsch heraus gestellt.

Zu jener Informationsveranstaltung gibt es zwei Presseberichte, aus denen die Zitate im weiteren Text entnommen sind:

Zitat 1: "Um das Gelände werde ein hohes Gerüst mit Schallschutzplatten gebaut."

Tatsächlich wurde ein einfaches Gerüst aufgestellt, an dem normale Spanplatten befestigt sind. Das sind keineswegs Schallschutzplatten und diese wirken auch nicht so. Dazu befinden sich im oberen Teil als Gerüstkragen Platten aus dünnem Blech, die eher als Resonanzkörper zu bezeichnen sind. Also den Schall eher verstärken.

Kommt es zu einem Sprengunfall wie am 10.01.2020, dann gefährdet dieses einfache Gerüst zudem die Anwohner, da es dann auf die umliegenden Anwesen stürzt. Im konkreten Fall - wäre das auf der Westseite (und nicht auf der Ostseite) des Bunkers passiert, dann wäre das Gerüst und evtl. die abgesprengte Wandecke auf fremden Garten und Haus gestürzt. Genauere Informationen zum Thema "Kein Lärmschutz" gibt es hier.


Zitat 2: „Diese Sprengungen werden mit ganz kleinen Ladungen begangen. Im Fachjargon nennt man das Lockerungssprengung“, erklärt Albert Scherer vom Abrissunternehmen. Die Sprengungen seien kaum wahrzunehmen.

Das Gegenteil ist richtig. Bei der ersten Sprengung am 8.1.2020 waren die Erschütterungen extrem stark. Dazu gab es noch einen  überaus lauten Knall. Alles erinnerte eher an die Explosion einer Fliegerbombe. Genauere Informationen zu den ersten Sprengungen gibt es hier.

Laut aktuellen Informationen der Abrissfirma und der Bauaufsicht sollen die Sprengungen zunächst nicht wieder aufgenommen werden. Stattdessen werde ein Abriss im Fräsverfahren geprüft.

All diese beschönigenden und letztendlich falschen Angaben sind der Grund für diese Webseite.

Kommentare  

#1 Michael 2020-02-03 16:54
Das hast Du ja sehr professionell angelegt. Habe keine Einwände. Aber eine Frage: Willst Du wirklich deine vollständige Adresse und die Telefonnummer angeben? Eine E-Mail-Adresse würde doch genügen.
#2 Matthias Ulrich 2020-02-07 19:48
lieber herr berger,
vielen dank für die initiative. ich stimme ihnen in allem zu.
auch wenn uns der anblick der efeu bewachsenen wand des bunkers mehr erfreut hat, ist dem vorhaben, bezahlbare mietwohnungen zu schaffen, selbstverständlich zuzustimmen.
die fehlende schallschutzwand ist extrem ärgerlich und sollte bei ausbleibender installation der abrissfirma beanstandet werden. dazu kommt die absehbare verzögerung der abrissarbeiten, sodass damit zu rechnen ist, dass im frühjahr und sommer die lauten arbeiten weitergehen werden.
viele grüße,
m. ulrich
#3 Ev 2020-02-14 08:00
Hallo liebe Nachbarn,
eine super Seite, die nun wirklich unsere Interessen vertritt!
Hatte das mit den eigenen Interessen auch schon auf der Infoveranstaltung der Abrissfirma erahnt und damals gesagt, dass die Bauer der Titanic auch geschworen haben, das Schiff sei unsinkbar.
Herr Berger hat das auf dieser Seite sehr exakt dargestellt - Danke :-)

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