Warum wieder am Baggerloch gebaggert wird
Noch fehlt die angefragte Bestätigung der Bauaufsicht - aber eigentlich ergibt nur folgender Ablauf einen Sinn: Die Bodenplatte des ehemaligen Bunkers war damals beim Bau mit einer schwarzen teerartigen Substanz gegen Nässe isoliert worden. Beim Abbruch hat das Unternehmen diese Isoliermasse ganz grob mit Baggermeißeln abgeschlagen (Foto unten).
Bereits damals hätte der starke Geruch von aromatischen Kohlenwasserstoffen auffallen müssen, den selbst die Nachbarschaft je nach Windrichtung gerochen hat. Früher wurde solche Teere zum Schutz gegen Durchfeuchtung eingesetzt, heutzutage ist das verpönt. Der Grund sind die im Teer enthaltenen polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK), die beim Menschen Gesundheitsschäden bis hin zu Krebserkrankungen auslösen können. Wir haben berichtet. Doch unternommen wurde nichts. So wurde die Erde rund um den Bunker und in der Baugrube mit vielen kleinen Brocken des teerartigen Isolationsmaterials kontaminiert. Das muss jetzt offensichtlich beseitigt werden.
Es riecht deutlich nach gefährlichem Teer
Die Bodenplatte des Bunkers ist Geschichte. Übrig geblieben sind noch einige Bruchstücke, die in wenigen Tagen wohl ausgebaggert und abtransportiert werden. Über die letzte Woche hinweg waren kleinere Bagger damit beschäftigt, mit dem Baggermeißel die Bruchstücke der Bodenplatte von einer dicken Schutzschicht aus einer schwarzen Masse zu befreien. Und natürlich fanden diese Arbeiten ganz ohne Staubbindung mit Wasser statt (siehe Foto links).
Montag, 11.01.2021: Der Wahnsinn geht weiter
Zwei kurze Nachrichten sind heute beim Autor aus der Nachbarschaft eingegangen. "Der Wahnsinn auf der Baustelle geht weiter", schreibt eine genervte Nachbarin. Und ein anderer Nachbar meinte: "Ich hatte es so vermisst - zum kotzen!" Tatsächlich ratterten am Montag die Baggermeißel und Bohrgeräte ohne Unterlaß.
Fortsetzung unklar
Mitte bis Ende Januar 2021 sollen die Abbrucharbeiten am Freiligrath-Bunker abgeschlossen sein. Im Moment ist vom Bunker noch ein kleines Stück der Bodenplatte übrig. Damit hat die Firma Zeller 13 Monate benötigt, um den Bunker klein zu bekommen. Aber alles hätte viel schneller gehen können, wenn die Anlieger im Westen nicht so viel Ärger bereitet hätten, meinte ein Angestellter der Firma sinngemäß.
Doch wie geht es weiter?
2,5 Stunden - wer zählt die Minuten?
Zur Zeit wird die Bodenplatte immer weiter abgeknabbert. Erschütterungen und Lärm nehmen aber nicht ab. Im Moment macht sich ein Baggerführer regelmäßig daran, mit lautem Krachen seine Schaufel auf die restliche Platte zu rammen. Das führt zu schweren Erschütterungen in der Nachbarschaft - eine Unsitte des Unternehmens, die eine völlig unnötige Belästigung darstellt (Foto links Stand 04.12.2020).
Seitenwände sind weg, Lärm und Erschütterungen bleiben
Drei Spreizgeräte im Einsatz
Die Seitenwände des Bunkers sind abgerissen, jetzt ist die etwa 1,5 Meter dicke Bodenplatte dran. Das Abbruchunternehmen versprach zwar einen Nerven schonenden Fortgang der Abbrucharbeiten – die Realität ist aber wie zuvor völlig anders. Die Lärmbelastung ist andauernd um etwa 10 Dezibel zu hoch, wenn der Bagger meißelt. Das bedeutet in der Realität – ein doppelt empfundener Wert als erlaubt. Dazu andauernde heftige Erschütterungen, die unbedingt vermeidbar wären.